Prüfsender für Mittelwelle gesucht?
Eine günstige Lösung: der Mittelwellensender AM-MWT-207
Der Mittelwellensender AM-MWT-207 (oft auch unter der Bezeichnung AMT-MW207 im Handel zu finden) ist ein kompakter, preisgünstiger AM-Sender, der vor allem für Bastler und Radiofreunde entwickelt wurde. Er wird häufig als fertig bestücktes Modul angeboten und richtet sich an Hobby-Anwender, die alte Mittelwellenempfänger testen oder einfache Experimente mit Amplitudenmodulation durchführen möchten. Das Gerät arbeitet im klassischen Mittelwellenbereich zwischen 525 und 1605 kHz und benötigt in der Regel eine Betriebsspannung von etwa 6 Volt, manche Varianten vertragen auch bis zu 9 Volt. Die ausgestrahlte Leistung ist äußerst gering und liegt im Bereich von Bruchteilen eines Milliwatts. Dadurch reicht das Signal nur über sehr kurze Distanzen – meist wenige Meter, abhängig von Antenne, Aufstellung und Umgebungsbedingungen. Damit erfüllt das Modul alle Voraussetzungen für den Nahfeld-Betrieb, etwa im Labor, im Bastelkeller oder zur Demonstration in geschlossenen Räumen.

Konstruktiv handelt es sich beim AM-MWT-207 um eine einfache Oszillatorschaltung, die mit einer Ferritstab-Spule und einem kleinen Drehkondensator arbeitet. Über diese Kombination wird die Sendefrequenz bestimmt. Der Aufbau verwendet wenige Transistoren und ist bewusst einfach gehalten, um leicht nachvollziehbar zu sein. Die Modulation erfolgt über eine herkömmliche Amplitudenmodulation (AM). Als Audioquelle kann ein beliebiges Gerät über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse angeschlossen werden; alternativ ist häufig ein kleines Potentiometer integriert, über das sich der Modulationspegel anpassen lässt. Die Klangqualität ist – gemessen am Zweck des Moduls – erstaunlich ordentlich, wenngleich die Frequenzstabilität bauartbedingt begrenzt ist.
Die eingebaute Ferritantenne ermöglicht einen Betrieb ohne zusätzliche Verkabelung, ihre Abstrahlung bleibt jedoch auf den unmittelbaren Nahbereich beschränkt. Einige experimentierfreudige Anwender versuchen, durch den Anschluss externer Antennen oder durch Modifikationen der Spule die Reichweite zu erhöhen. Solche Eingriffe sind technisch zwar möglich, können aber leicht die zulässigen Grenzwerte überschreiten und sind daher rechtlich problematisch.
In der Praxis wird der Sender vor allem für drei Einsatzgebiete genutzt:
Als Testquelle zum Überprüfen alter Röhren- oder Transistorradios, die noch im Mittelwellenbereich empfangen.
Als Lern- und Demonstrationsobjekt in Schulen oder Elektronik-Workshops, um den Aufbau und die Funktionsweise einer AM-Übertragung zu zeigen.
Als Bastelprojekt für Hobbyisten, die ein einfaches, sofort funktionierendes HF-Modul suchen.
Die Inbetriebnahme ist unkompliziert: Nach dem Anschließen der Spannungsquelle und des Audiosignals wird der Empfänger auf die gewünschte Frequenz eingestellt. Mit dem kleinen Drehkondensator lässt sich die Sendefrequenz feinjustieren. Da der Oszillator temperatur- und spannungsabhängig ist, kann es zu leichten Frequenzschwankungen kommen, die bei kurzen Tests jedoch kaum stören.
In puncto Verarbeitungsqualität sollte man keine Wunder erwarten. Der AM-MWT-207 stammt aus chinesischer Serienfertigung und wird zu sehr niedrigen Preisen vertrieben. Die meisten Module funktionieren einwandfrei, doch Berichte über kalte Lötstellen, ungenaue Beschriftungen oder fehlende Dokumentation sind keine Seltenheit. Wer den Sender einsetzen möchte, sollte die Platine vor der ersten Inbetriebnahme kurz prüfen und gegebenenfalls nachlöten.
Von entscheidender Bedeutung sind die rechtlichen Rahmenbedingungen. In fast allen Ländern unterliegt der Betrieb von Rundfunksendern – auch mit sehr geringer Leistung – gesetzlichen Regelungen. In den USA gilt beispielsweise der „FCC Title 47 Part 15“, der unlizenzierte Kleinstsender nur unter strengen Bedingungen erlaubt (beispielsweise maximale Eingangsleistung und Antennenlänge). In der Europäischen Union bzw. in Deutschland greifen ähnliche Bestimmungen, etwa die Frequenznutzungs- und Funkanlagenverordnungen. Da der AM-MWT-207 in der Regel keine offizielle CE- oder Funkzulassung besitzt, sollte er ausschließlich zu Testzwecken auf eng begrenztem Gelände oder im abgeschirmten Raum verwendet werden.
Trotz dieser Einschränkungen hat sich der kleine Sender in der Hobby-Community eine gewisse Beliebtheit erarbeitet. In einschlägigen Foren und Sammlerkreisen wird er oft als günstige und praktische Lösung für das „Wiederbeleben“ alter Mittelwellenradios gelobt. Andere Nutzer sehen in ihm ein interessantes Lehrbeispiel, das mit einfachsten Mitteln die Grundlagen der AM-Technik veranschaulicht. Kritik gibt es an der geringen Reichweite und der teils schwankenden Bauteilqualität, doch in Anbetracht des niedrigen Preises überwiegen für viele die Vorteile.
Wer eine zuverlässige, regelkonforme Testquelle mit klar definierter Sendecharakteristik benötigt, sollte jedoch auf zertifizierte Part-15-konforme Geräte oder auf professionelle HF-Signalquellen zurückgreifen. Der AM-MWT-207 bleibt ein spannendes Bastelgerät, das den Charme klassischer Mittelwellentechnik ins heimische Labor bringt – aber kein Sender für den regulären Betrieb.
Fazit:
Der AM-MWT-207 ist ein einfaches, lehrreiches und erstaunlich funktionales Mittelwellen-Modul für Bastler. Seine geringe Leistung macht ihn sicher im Nahfeld und ideal zum Testen alter Radios. Seine Limitierungen liegen in der Frequenzstabilität, der geringen Reichweite und der fehlenden Zulassung. Wer diese Punkte beachtet, erhält mit dem AM-MWT-207 einen kleinen, aber vielseitigen Begleiter für nostalgische Radioexperimente.
Technische Daten – Mittelwellensender AM-MWT-207
| Parameter | Wert / Beschreibung |
|---|---|
| Modulationsart | Amplitudenmodulation (AM) |
| Frequenzbereich | ca. 525 kHz – 1605 kHz (stufenlos abstimmbar) |
| Trägerfrequenzstabilität | abhängig von Temperatur und Versorgungsspannung, ±1 % typisch |
| Ausgangsleistung (HF) | ca. 0,3 – 0,8 mW (gemessen an Ferritantenne) |
| Abstrahlungsreichweite | 0,5 – 3 m (innen, je nach Umgebung) |
| Antenne | integrierte Ferritstab-Spule (abgestimmt), optionaler Abgriff für externe Antenne |
| Versorgungsspannung | 6 V DC (zulässig: 5 – 9 V) |
| Stromaufnahme | ca. 15 – 25 mA bei 6 V |
| Audioeingang | 3,5 mm-Klinke, unsymmetrisch |
| Eingangsimpedanz (Audio) | ca. 10 kΩ |
| Audiofrequenzbereich (Modulation) | ca. 100 Hz – 5 kHz |
| Max. Modulationstiefe | bis ca. 80 % (abhängig vom Eingangssignal) |
| Regler / Bedienelemente | Drehkondensator (Frequenzabstimmung), Modulations-Poti |
| Abmessungen (Platine) | ca. 85 × 45 × 25 mm |
| Gewicht | rund 40 g |
| Anschlüsse | DC-Buchse, Audio-In (3,5 mm), ggf. Lötpunkte für externe Antenne |
| Betriebsumgebung | 0 – 40 °C, trockene Innenräume |
| Schutz / Zulassung | keine CE- oder Funkzertifizierung (nur für Labor- und Bastelzwecke) |





















